Eigentum und Moral


Wer hat seinen/ihren Besitz rechtmäßig erworben ?


Irgendwann hat ein Mensch begonnen, eine Fläche, – die bis dahin allen gehörte, – einzuzäunen und sie als Eigentum zu betrachten. Kein Gott hat ihm das Recht dazu gegeben. Er hat es sich genommen.

Deshalb passt auch das Wort „Privat“ so gut zu dieser Aneignung, denn es stammt vom lateinischen Wort „privo“ und wird mit „berauben“ übersetzt.

Was aber gestohlen wurde, muss verteidigt werden, denn manche der davon Ausgesperrten sich mit Recht nicht damit abfinden, dass sie ein willkürlich eingezäuntes Feld nicht mehr betreten und nutzen dürfen. Das hat oft zu schweren Streitereien geführt.

Wenn die Ehrlichen unter den heutigen Reichen (auf eine Enteignung von Bodenbesitz) wütend reagieren, kann ich viel Verständnis aufbringen. Sie haben ihren Reichtum - gemessen an den derzeitigen Gesetzen - ganz legal erworben. Aber sie brauchen zusätzliche Informationen, um zu verstehen, dass Legal und Legitim nicht dasselbe ist. Anders ausgedrückt nicht alles, was gesetzlich erlaubt (legal) ist, ist auch moralisch vertretbar (legitim).

Diese beiden Auszüge stammen aus einem Interview zum Thema „Eigentum und Moral“. Der Text enthält Anregungen darüber, wie wir eine moralisch vertretbaren Verteilung des von allen erwirtschafteten Reichtums erreichen können. Das Ziel dabei ist nicht, die Armen reich zu machen, sondern die Zufriedenheit zu erhöhen und damit die Gewalt zurückzudämmen.



Wer kann 12x mehr arbeiten als eine andere vollzeitbeschäftigte Person ?

Über die 1:12-Initiative stimmten wir vor einigen Jahren ab.

Leider erfolglos. Das ist umso tragischer weil höchstens ein Unterschied von 1:3 moralisch gesehen noch einigermaßen vertretbar ist.




06.08.2023