Vorwort zur Medien-Politik
Wenn Menschen miteinander irgend etwas entscheiden sollen, dann müssen sie die Voraussetzungen und das Projekt kennen. Das heißt, sie müssen erstens wissen, was neu geschaffen oder was zu ändern ansteht. Und zweitens muss ihnen der Zugriff auf vielseitige Informationen ermöglicht werden. Sonst sind sie nicht in der Lage sich eine gute Einschätzung zu erwerben, um eine ausgewogene Entscheidung treffen zu können.
Das ist in einer Demokratie nicht anders. Deshalb ist es fundamental wichtig, dass die StimmbürgerInnen ausgewogen informiert werden, damit sie sinnvoll mitbestimmen können.
Wo diese allseitige Information fehlt, werden wir Opfer der Propaganda.
Propaganda kommt nicht nur in totalitären Staaten vor, sondern überall, wo die Mächtigen die Inhalten der Medien bestimmen. Sind es in "östlichen" Staaten die Regierungen, welche die Medien zu Propaganda-Zwecken missbrauchen, so sind es im Westen vor allem die extrem reichen MedienbesitzerInnen, welche bestimmen, was verbreitet wird. Und sie sind es auch, welche mit ihrer „Medienwalze“ alle von ihnen unerwünschten Ansichten und Gegenargumente übertönen können. Wir müssen fast ohnmächtig zusehen, wie die Völker aller Länder dieser weltweiten Verbreitung von einseitiger Information erliegen.
Deshalb stehen wir nicht erst heute vor dem Problem, dass in praktisch allen Ländern keine alle Bereiche erfassende Demokratie zu finden ist. Deshalb muss festgestellt werden, dass alle einseitig informierten Völker nicht mehr im Stande sind, entscheiden zu können, was für alle das Beste ist.
Wichtige Bereiche der heutigen Politik werden nicht durch Wissen und Vernunft bestimmt, sondern durch die Medien !
Ich möchte dabei nicht unterlassen darauf hinzuweisen, dass die MeinungsmacherInnen die Informationen nicht allen Informations-Bereichen steuern. Sie machen das nur bezüglich jener Themen, welche ihnen wichtig erscheinen. Das macht das Erkennen der Einseitigkeiten noch schwieriger, weil in "unwichtigen" Bereichen fast jeder Schmutz aufgetischt und dass heftig gestritten werden darf.
Menschen in totalitären Ländern haben es diesbezüglich etwas besser. Sie können die Manipulation leichter erkennen, weil diese dort recht offensichtlich praktiziert wird. Bei uns dagegen darf man rechtlich gesehen alles Gesetzeskonforme veröffentlichen - jedoch kein Medium ist gesetzlich verpflichtet, Informationen zu verbreiten, die den Medien-BesitzerInnen nicht genehm sind.
Das macht das Erkennen der Propaganda oft ziemlich schwierig. Deshalb fallen auch viele Politikerinnen auf die Manipulation herein.
Doch selbst dann, wenn PolitikerInnen das einseitige Informieren erkennen, getrauen sich die meisten nicht, lange gegen die Propaganda vorzugehen. Sie werden von den mächtigen Medien-Herrschern unter großen Druck gesetzt, sei es direkt mit Drohungen oder indem sie über die „Unbotmäßigen“ Lügengeschichten verbreiten.
So werden alle, die sich nur aus den Leitmedien informieren, zu Handlangern der MedienherrscherInnen. Das heißt, die einseitig informiten Abgeordneten akzeptieren immer wieder neue politische Regeln, die auf Falschinformationen statt auf Fakten beruhen, weil sie nur die Falschinformationen kennen. Das wiederum "zahlt sich aus" für die Manipulatoren.
Wir brauchen freie Medien durch gerechte Regeln !
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